Unter dem Motto „Blühende Chorlandschaften in Hessen“ fand in diesem Jahr das Hessische Chorfestival in Gießen statt.

Blühende Chorlandschaften und begossene Sänger in GießenDie Landesgartenschau 2014 war Hauptaustragungsort dieses Festivals und stand damit am letzten Juniwochenende ganz im Zeichen des Chorgesangs. Auf dem gesamten Gelände waren Bühnen aufgebaut, auf denen samstags und sonntags etliche Chöre aus Hessen auftraten und die Besucher der Landesgartenschau mit ihrem Gesang begeisterten.

Außerdem gab es am Samstag Workshops für Männer-, Frauen- und gemischten Chor, einen großen Chorwettbewerb, sowie am Abend ein offenes Singen unter freiem Himmel mit allen Workshopteilnehmern.

Der gemischte Chor „Salto Vocale“ der Sängervereinigung Germania Elz nahm ebenfalls an diesem Hessischen Chorfestival teil. Ein Workshop für gemischten Chor stand auf dem Programm, das offene Singen sowieso und als Höhepunkt am Nachmittag die Teilnahme am Wettbewerb in der Leistungsklasse A der gemischten Chöre.

Wir von „Salto Vocale“ machten uns also am Samstag Vormittag mit dem Bus auf den Weg nach Gießen, um dort als erstes den Workshop für gemischte Chöre zu besuchen, der von unserem Chorleiter Jürgen Faßbender geleitet wurde. Der Workshop fand in der Gießener Petruskirche statt. Ganze 800 Sängerinnen und Sänger hatten sich angemeldet, was dazu führte, dass das Ganze in zwei Etappen durchgeführt werden musste, weil diese 800 Menschen schlicht nicht in die Petruskirche passten. Aber auch das Singen mit 400 Leuten wurde schon zum Erlebnis. Sehr interessant auch die Reaktionen der anderen Sänger auf unseren Chorleiter. Die Begeisterung war sehr groß. Tja, und wir dürfen das jede Woche erleben!

Nach einer Stunde gemeinsamen Singens blieben wir dann alleine in der Petruskirche zurück, um noch einmal für unseren Wettbewerbsauftritt zu proben, ehe alle eine längere Mittagspause genießen durften. Der „Chorwettbewerb der weiten Wege“ sorgte dafür, dass wir einen Pendelbus in Anspruch nahmen, um in die Innenstadt bzw. zur Landesgartenschau zu gelangen.

Um 15:40 Uhr war es dann endlich so weit. Unser Wettbewerbsauftritt in der Johanneskirche, für den wir so lange und intensiv geprobt hatten, stand auf dem Programm. Wir hatten vier Stücke vorbereitet: „O Magnum Mysterium“ von Simon Wawer, „Der 269. Psalm“ von Peter Planyavsky, „Nocturne“ von Evert Taube und als Pflichtstück „Schau, der Wald ist wunderlich“ von John Hoybye. Die sehr gute Akustik in der Johanneskirche sorgte dafür, dass wir uns vom ersten Ton an sehr wohl fühlten. Der Auftritt lief wirklich sehr gut und alle Sängerinnen und Sänger hatten danach ein gutes Gefühl. Unser Chorleiter Jürgen war ebenfalls sehr zufrieden. Und auch unser Ehrenpräsident Werner Reusch hatte sich nicht nehmen lassen, uns in Gießen zu unterstützen und war extra angereist, um sich unseren Auftritt anzuhören. Danke dafür! Auch Werner war sehr angetan von unserem Gesang.

Blühende Chorlandschaften und begossene Sänger in GießenIm Anschluss an den Auftritt hörten sich einige noch die anderen gemischten Chöre an. Manche machten sich bereits zu Fuß auf den nun nicht mehr ganz so weiten (aber auch nicht unbedingt kurzen) Weg zur Landesgartenschau, wo am Abend das offene Singen stattfinden sollte. Mittlerweile hatte übrigens auch der Gießener Himmel seine Schleusen geöffnet und begoss alle hessischen Chorfans mit einem warmen Sommerregen. Wohl dem der Regenjacke oder Schirm dabei hatte. Denn auf dem Gelände vor der großen SWG-Bühne gab es weder Zelt, noch Pavillon, noch Schirm, noch sonst etwas, das vor dem Regen hätte schützen können. So wurde das große offene Singen mit insgesamt 1500 Singfreunden zwar zu einem Erlebnis, aber auch zu einer etwas feuchten Angelegenheit. Das Warten auf die Wertungen der Wettbewerbsteilnehmer ebenfalls.

Die begossenen Sängerinnen und Sänger ließen sich die Stimmung nicht vermiesen, genossen trocken unter Regenschirmen oder auch einfach nass wie die begossenen Pudel das ein oder andere Bier vom einzigen Getränkestand auf dem Gelände und warteten und warteten. Um 19:00 Uhr war es dann endlich so weit. Und wenn nun etwas die Stimmung unter den gut 1000 übrig gebliebenen Sängern ruinierte, dann war es wohl weniger das Wetter als vielmehr die Punktzahlen, die die Jury im Laufe des Tages an die teilnehmende Chöre verteilt hatte. Die sehr strengen Preisrichter waren mit den Golddiplomen und dem dazugehörigen Titel „Meisterchor des Hessischen Sängerbundes“ doch recht sparsam umgegangen. Auch wir von „Salto Vocale“ mussten uns mit 21,2 Punkten, dem 2. Platz und einem Silber-Diplom zufrieden geben, was aber in Anbetracht der durchweg niedrigen Punktzahlen schon als Erfolg zu werten ist. Den ersten Platz in der Leistungsklasse A der gemischten Chöre belegte der Chor ’84 der Sängerlust 1883 Hausen, auf Platz drei und vier landeten die Harmonie Daubringen und der Alsfelder Konzertchor.

Da wir immer noch sehr froh über unseren gelungenen Auftritt in der Johanneskirche waren, ließen wir uns die Laune nicht verderben und freuten uns einfach über unsere gute Leistung beim Chorwettbewerb. Um nicht noch länger wie die begossenen Pudel im Gießener Regen zu stehen, machten wir uns dann aber doch recht schnell auf den Heimweg, so dass wir gegen 21:00 Uhr wieder heil in Elz ankamen.

Blühende Chorlandschaften und begossene Sänger in GießenEin Dank geht an alle Sängerinnen und Sänger von „Salto Vocale“ für ihren Einsatz, an Chorleiter Jürgen Faßbender für seine Arbeit, die jede Chorprobe zu einem Erlebnis macht und an Chorsprecher Thorsten Sommer für die Organisation dieses langen Tages in Gießen.