Die Lockerheit beim Benefizkonzert des gemischten Chores „Salto Vocale“ der Elzer Sängervereinigung „Germania“ übertrug sich nicht nur auf die Mitwirkenden der Chöre „Salto Vocale“, MGV Cäcilia Horbach und den Pianisten Walter Born, sondern auch auf die Gäste. Sie dankten mit stürmischem Applaus. Mit ihren Spenden und dem Erlös des Verkaufs von Kaffee und Kuchen unterstützt die „Germania“ die Flutopfer im Ahrtal.

Endlich nach dem April 2019 wieder ein Konzert mit Besuchern, begrüßte Antje Schäfer-Masten vom Vorstand der „Germania“ die Gäste, die nicht in Stuhlreihen, sondern an von der Sängerin Steffi Schütz liebevoll dekorierten Tischen mit der Möglichkeit zum Genuss von Kaffee und Kuchen Platz genommen hatten. Werke der Elzer Künstlerwerkstatt belebten das Flair im gut gefüllten Saal des Bürgerhauses. Die seit November vergangenen Jahres amtierende neue Vorsitzende Jutta Novelli sorgte mit ihrer schlagfertigen Art dafür, dass der Funke der Empathie sofort übersprang. Unter den Ehrengästen begrüßte Jutta Novelli Bürgermeister Horst Kaiser, den Ehrenbürger Karl Schäfer, die frühere Chorleiterin von „Salto Vocale“ Angelika Seip, die Pfarrer Steffen Hentrich und Christian Dolke sowie Ursula Enders vom Sängerkreis IV.

„Lieder ohne Grenzen“ hatte „Salto Vocale“ das Konzert betitelt. Weil sowohl die „Germania“ als auch Dirigent Jürgen Faßbender, der neben „Salto Vocale“ auch den Männerchor aus Horbach leitet, sich mit anderen Chorgemeinschaften im In- und Ausland dem Umwelt- und. Klimaschutz verschrieben haben, stand auch das Elzer Konzert unter dem Motto „Unsere Stimme für unseren Planeten“ („Our Voice For Our Planet“).

Chorleiter Jürgen Faßbender startete mit dem gemischten Chor „Salto Vocale“ ins Programm. Für Faßbender spricht nicht nur sein Engagement, sondern auch die jeweiligen Chorwerke in seiner Ankündigung zu erläutern. Mit besinnlicher und geistlicher Literatur wie der „Kyrie Meditation“ von Alwin Schronen oder „Verleih uns Frieden“ von Felix Mendelssohn B. schafften die Sängerinnen und Sänger auch eine Verbindung zum Kriegsgeschehen in der Ukraine.

Mit einem geänderten Programm musste Chorleiter Faßbender mit dem MGV Horbach aufwarten. Denn Krankheit und Corona-Ausfälle dezimierten den Chor und Faßbender musste sich Verstärkung aus dem Männerchor „Liederkranz“ in Niederzeuzheim holen, den er auch leitet. „Kein Feuer, keine Kohle“ erklang aus geschulten Männerstimmen und leiteten zu einem Weinpsalm mit alten römischen Trinksprüchen über. Mit zwei Spirituals und der mit besonders viel Beifall bedachten irische Version von „May Way“ verließen die Sänger die Bühne, die der Veranstalter zur gewollten Nähe zu den Gästen mitten unters Publikum in den Saal verlegt hatte. Auch dies trug zur Lockerheit des musikalischen Nachmittages bei.

Auf der Bühne zeigte aber dann Pianist Walter Born am Flügel mit zwei Solobeiträgen seine Fertigkeiten am Klavier und verriet, dass seine musikalischen Wurzeln auch in der Jazzszene beheimatet sind.

Mit „What a wonderful world“, dem Jazzklassiker “When I fall in love” leitete „Salto Vocale” den zweiten Teil des Benefizkonzertes ein. Nach dem „Weeping“, ein Lied zur Überwindung der Apartheid, in der auch die südafrikanische Nationalhymne mit verarbeitet ist, zog „Salto Vocale“ die Zuhörerinnen und Zuhörer in ihren Bann. Jürgen Faßbender holte mit seinem Engagement aus dem gemischten Chor nicht nur alle Stärken der Frauen- und Männerstimmen heraus, sondern auch den stürmischen Applaus des Publikums. Mit der Zugabe von „What a wunderful world“ endete bei im Bürgerhaus angenehmen Temperaturen ein kurzweiliger Konzertnachmittag, der trotz einer Gegenveranstaltung auf dem Rathausplatz mit einer sowohl kulturellen als auch für das Ahrtal finanziell positiven Bilanz abgeschlossen werden konnte.

Benefiz-Konzert 2022

Text und Bild: Bernd Lormann